Freitag, 30. November 2007

Adresse

Bevor ich die Fotos hochlade ist mir noch eingefallen. Falls jemand vorhat mir Weihnachtspräsente zukommen zu lassen, hier ist meine Übergangsadresse bis zum 28.Dezember:

Sven Brueggemann
Unilodge
138 Anzac Avenue
Room 1202 D
Auckland

Mittwoch, 28. November 2007

Bula auf Fiji

Hier also nun der Reisebericht von den Fiji-Inseln. Nachdem wir uns von allen verabschiedet hatten, ging’s mit dem Bus zum Flughafen und dort stand dann gleich das erste Hindernis vor uns. Da Krista und ich es irgendwie geschafft hatten wirklich alle Sachen von Megan in ihre zwei Taschen zu stopfen, hatte die größere von beiden ein Gewicht von 30 Kilogramm, was damit mal so eben 10 Kilo Übergewicht bedeutet. Da die Tasche dafür nicht wirklich ausgerüstet war, sind auf dem Weg zum Flughafen beim Versuch das Ding zu tragen auch schon beide Haltegriffe abgerissen. Und glücklicherweise wollten die netten Herren am Flughafen auch keine Gebühr für das viele Übergepäck haben und wir durften an Bord. Dort gab’s dann auf dem 3 Stunden Film Hairspray zu sehen (nicht wirklich zu empfehlen auch wenn John Travolta als Ehefrau von Christopher Walken ziemlich lustig ist). Da Megan und ich beide einen Abschiedsbrief von Krista bekommen hatten, den wir dann auf dem Flug lesen durften, war die Stimmung aber nach wie vor eher melancholisch. Das änderte sich dann aber mit der Ankunft auf Fiji wo man natürlich sofort von musizierenden Fijians begrüßt wird und da auch unser Abholservice vom Flughafen einwandfrei klappte, konnte der Urlaub also losgehen.
Den ersten Abend auf Fiji verbrachten wir dann in den Hängematten am Strand und da wir am nächsten Morgen schon um 7 Uhr abgeholt wurden, ging’s früh ins Bett.
Am zweiten Tag startete dann unser Inselabenteuer. Nachdem uns der Bus zum Hafen gebracht hatte, gingen wir an Bord des Yasawa Flyer (ein Katamaran) der uns dann doch recht schnell an allen möglichen Inseln und Resorts vorbei- hin zu unserem ersten Ziel der Insel Tavewa mit dem Resort Coral View brachte. Tavewa ist eine der nördlichsten Inseln der Yasawas und in den nächsten 7 Tagen ging es dann langsam von Insel zu Insel zurück nach Nadi aufs "Festland" der Hauptinsel.
Wie eigentlich jeder der kleinen Inseln sah auch Tavewa und das Coral View Resort aus wie im Paradies und so machten wir uns gleich auf den Weg die Insel zu erkunden. Einmal ganz um die Insel rum haben wir es leider nicht geschafft aber, schön war’s trotzdem. Nur wurde der Rückweg aufgrund der Flut und des verschwindenden Strandes etwas schwerer. Danach verbrachten wir den Nachmittag mit Footballspielen und wollten anschließend eigentlich den Walk zum Gipfel zwecks Sonnenuntergang machen aber da es ziemlich schnell dunkeln wurde, verzichteten wir da am ersten Abend mal drauf. Nach einem leckeren Abendessen (insgesamt war das Essen eigentlich immer und überall sehr gut) inklusive Begrüßungszeremonie und Tanz ;-) waren wir doch ziemlich geschafft vom ersten Tag und schafften es glaube ich nur aufgrund der unzählbaren Moskitos die uns in der Hängematte belästigten von dort in das wunderbare 10 Mann Zimmer mit Doppelbetten und löchrigen Moskitonetzen.
Der erste komplette Tag auf den Inseln begann dann mit ziemlich schlechtem Wetter inklusive Regen. Da das Wasser aber trotzdem an den meisten Stellen Badewannentemperatur hatte liehen wir uns einfach eine Schnorchelausrüstung und machten uns erneut auf den Weg rund um die Insel, diesmal allerdings hauptsächlich im Wasser. Das Schnorcheln in den Gegen dort war wirklich klasse, auch wenn Teile des Korallenriffs doch schon recht abgestorben aussehen was aber bei den zig Booten die die verschiedenen Resorts benutzen wohl auch kein Wunder ist. Großartigerweise hatten wir uns an diesem Schlechtwettertag beide nicht eingecremt und als dann auf dem Rückweg die Sonne rauskam, verschafften wir uns somit beiden richtig schöne Sonnenbrände. Ich glaub ich hab mich von dem immer noch nicht zu 100 Prozent erholt.
Abends wollten wir dann erneut die Tour auf den Sonnenuntergangsaussichtspunkt angehen, als uns aber nach 5 Minuten auffiel, dass das mit Flip Flops nicht die beste Idee wäre und eine circa 6 cm dicke Spinne auf Megans Knie landete, entschlossen wir uns dann doch umzukehren. Der Rückweg wurde uns dann von einer recht eigenwilligen und unfreundlichen Kuh versperrt, aber auch das Hindernis konnten wir meistern. Außerdem waren an diesem Tag ne Menge neuer lustiger Leute angekommen mit denen wir dann den Abend verbrachten und die wir auch später auf anderen Inseln noch das ein oder andere Mal wieder treffen sollten.
Am Montag sollte es dann weitergehen zu unserer zweiten Station, dem Cruise Ship Wannataki das um die Insel Naviti herumfährt. Bevor wir jedoch erneut vom Katamaran abgeholt wurden, hatten wir noch eine Cavetour gebucht. Also wurden wir von Joe’s Water Taxi abgeholt und führen circa eine halbe Stunde quer durch all die klitzekleinen Inselgruppen. Auf einigen die vielleicht maximal 100 Meter im Durchmesser hatten standen sogar kleine Hütten. Das Wasser war traumhaft klar und hatte überall verschiedene traumhafte Farben. An unserem Ziel angekommen waren wir dann ziemlich froh, dass das Wasser in den Höhlen eine Mischung aus Salz- und Süßwasser enthielt und somit deutlich kühler war als das normale Meerwasser. Eine echte Wohltat für unsere verbrannten Rücken. Die Tourguides demonstrierten dann erstmal ihre Kliffspringerqualitäten und kletterten in den Höhlen 15 Meter hoch und sprangen. Schließlich ging’s dann weiter und um tiefer in die Höhle vorzudringen mussten wir circa 15 Meter im absoluten Dunkel tauchen, nur geleitet durch eine Taschenlampe des Guides der vorgeschwommen war. In der nächsten Höhle angelangt war es so dermaßen dunkel, dass man sich dauernd in die Quere kam und sich unter Wasser Tritte verpasste. Ich weiß bis heute nicht ob ich mich in dem Raum eigentlich mit Megan oder einer wildfremden Person unterhalten habe. So schwammen wir dann immer tiefer in die Höhle rein und durften uns natürlich all die schönen Gruselgeschichten über Aale, Adler und Schlangen anhören. Was allerdings wirklich interessant ist, das es sich bei den Höhlen um eine heilige Stätte für viele Fijians handelt, da es eine der ältesten Kannibalenhöhlen ist. Diese Tatsache führt auch dazu dass sich nur sehr wenige Eingeborene dort hintrauen. Unsere Guides meinten mehr als 2000 Einwohner Fijis hätten sich dort noch nicht hingetraut. Tja wir blöden Tourist tuns natürlich trotzdem.
Nach der Cavetour und unserem letzten Lunch in Coral View ging’s dann mit dem Katamaran zum Cruise Ship. Leider hatte der Katamaran zunächst Verspätung und wir schipperten circa ne halbe Stunde mit nem kleinen Motorboot vor der Insel Tavewa in der knallenden Sonne rum und sind vor Hitze fast vergangen. Auf dem Schiff Wannataki angekommen waren wir umso begeisterter von den vollklimatisierten Räumlichkeiten. Daraufhin genossen wir erstmal das schattige Oberdeck und hielten uns weiter aus der Sonne raus um unseren Sonnenbrand nicht noch zu verschärfen. Abends gabs dann erneut leckeres Essen und nachdem wir die viel zu starken Cocktails probiert hatten, bin ich dann beim Versuch Collateral auf DVD zu schauen eingeschlafen (ja das Schiff hatte sogar nen DVD-Player, auch wenn der bei stärkerem Seegang so einige Aussetzer hatte). Ausgeschlafen nahmen wir uns am nächsten Morgen nach dem Frühstück dann eines der Kajaks und machten uns auf den Weg die umliegenden Inseln zu erkunden. Eigentlich waren wir nach unseren letzten Misserfolgen im Doppelkajak (auf der Südinsel im Abel Tasman National Park) ja fast davon ausgegangen, dass uns die Besatzung des Schiffs irgendwann würde retten müssen, aber überraschenderweise schafften wirs diesmal halbwegs auf Kurs zu bleiben und sogar vorwärts zu kommen. Zuerst steuerten wir einen kleinen einsamen Strand an, wo sich tausende von Krabben und Einsiedlerkrebsen rumtrieben, wirklich sehr amüsant wenn man Angst hat alle paar Meter auf so ein Viech zu treten. Danach paddelten wir dann weiter zum Manta Ray Resort, wobei der weg dorthin recht beschwerlich war. Aufgrund der vielen kleinen Inseln hat man an einigen Ecken recht interessante Strömungen und so fanden wir uns auf einmal in einem Strudel wieder und aus allen Richtungen kamen Wellen auf uns zu. Um da rauszukommen mussten wir uns dann wirklich für 10 Minuten ziemlich in die Riemen legen, aber es hat geklappt und belohnt wurden wir mit extrem gemütlichen Hängematten im Manta Ray Resort. Zurück auf der Wannataki gab es dann Mittagessen, ich bin noch ein wenig Schwimmen gegangen (eigentlich nur weil ich mal vom Bootdach runterspringen wollte) und nach einem Abschiedssong der Schiffsbesatzung ging es dann weiter zu unserer nächsten (der schönsten) Insel Waya Lailai.
Das Resort Waya Lailai Ecohaven ist zu 100 Prozent im Besitz der Einwohner der Insel, die auf der anderen Seite der Insel in einem neuen Dorf leben. Grundsätzlich sind alle Fijians extrem nett und freundliche, aber trotzdem hatte ich sehr häufig das Gefühl, dass die einfach freundliche sein müssen, denn schließlich gibt’s auf Fiji nicht viel außer Tourismus und nem gelegentlichen Militärputsch. In Waya Lailai hatte man das Gefühl aber nicht, denn die Leute dort leben selbst auf der Insel, sind also nicht von ihren Familien getrennt und profitieren zu 100Prozent von ihrem Resort. Die Frauen verkaufen täglich ihre kleinen Kunstwerke und ihren Schmuck auf dem Hauptplatz des Resorts, bieten Weaving-lessons ans wo die blöden Touristen dann auch lernen können, wie man aus Blättern schöne Armreifen macht (ich hab mir natürlich auch einen gebastelt ;-) Die Räume dort sind sehr ursprünglich eingerichtet und Megan und ich bekamen zum ersten Mal ein Doppelzimmer anstatt von zwei Betten im großen Dorm Room. Der erste Abend in Waya Lailai war dann sehr lustig, da wir die Gruppe Amerikaner von unserem ersten Inselaufenthalt im Coral View Resort wiedertrafen. Also wurden mal wieder lustige Trinkspielchen gespielt mit Amerikanern, Kanadiern, einem weiteren Deutschen, Däninnen und Holländerinnen. Ein insgesamt sehr spaßiger Abend der mit einer langen Fotosession am Strand endete. Aber selbst wenn man recht spät ins Bett geht, in Fiji kann man schwer länger als bis 7 Uhr schlafen. Erstens wird es sehr früh hell und zweitens auch sehr schnell sehr warm. Also ging’s mit leichtem Kater hoch und sobald der Wind etwas abgeflaut hatte, ging’s los zur Riff-Schnorchel-Tour auf dem offenen Meer. Im Nachhinein war das eine der genialsten Sachen, denn die ganze Schnorchel Tour bestand hauptsächlich aus dem Schwimmen mit Riffhaien. Die Jungs waren circa 1,60 lang und nachdem wir anfänglich meist ängstlich ausgewichen sind, haben wir uns schließlich doch überwunden und sind wieder und wieder runtergetaucht um die Haie zu streicheln, ein einmaliges Erlebnis. Seitdem ist normales Schnorcheln irgendwie etwas langweilig. Ich will jetzt immer Haie sehen ;-) Zurück vom Schwimmen mit Haien ging es erneut auf Inselerkundung, da aber auf dieser Insel ohne ernsthaftes Wandern nicht viel zu erkunden war, machte ich’s mir am Strand gemütlich und später am Nachmittag setzte ich mich dann zu den Frauen auf dem Platz und brauchte auch nur circa 20 Minuten für mein eigenes Flachs-Armband ;-)
Der Mittwoch-Abend in Waya Lailai stand dann unter dem Motto Fijian Night und ich muss sagen wir hatten ne Menge Glück ausgerechnet an diesem Abend dort zu sein, denn bis dahin hatten wir immer noch keinen Kava getrunken. Kava ist das offizielle Zeremonien-Getränk auf Fiji. Das heißt immer wenn jemand zu Besuch kommt oder bei offiziellen Anlässen wird Kava getrunken. Kava enthält zwar keinen Alkohol und besteht nur aus Wurzeln und Pflanzen und schmeckt ziemlich erdig, hat aber ne sehr beruhigende Wirkung. Und außerdem führt es dazu, dass die Zunge ein wenig taub wird, ein sehr lustiges Gefühl. Also gab es zunächst ein wenig Kava, dann ein traditionelles im unterirdischen Ofen gekochtes Essen, das wir nur mit den Händen essen durften und danach noch Tanz und Gesang. Anschließend saß das ganze Dorf im Speisesaal versammelt und genoss den Abend. Zunächst traute sich nur ein einzelner der Touristen sich dazuzusetzen aber am Ende waren wir zu acht mit dabei und haben jede Menge Kava getrunken, bis sie uns am Ende dann aus den richtig großen Kokosnussschalen trinken ließen (zur Info: man muss beim Kavatrinken immer alles mit einem Schluck austrinken ;-)
Wie oben beschrieben beruhigt Kava ungemein und so fielen wir am Ende ziemlich todmüde ins Bett und schliefen auch erstmals bis halb acht.
Unseren letzten Tag auf Waya Lailai begannen wir dann mit der Wanderung zum höchsten Gipfel der Insel. Da Megans Schuhe bei einem der Transporte vom Resort zum Katamaran von meinem Rucksack abgefallen waren, traten wir die Wanderung in Flip Flops an, genauso wie die beiden Däninnen die mit uns unterwegs war. Nur der Engländer, der ja leider nicht bei der EM mit dabei ist, hatte natürlich Schuhe an, diese Weicheier von der Insel ;-)
Diese Wanderung war wirklich recht hart, zumal es immer wärmer wurde, der Kava noch in den Adern floss und wir wie gesagt nur Flip-Flops anhatten. Naja unser Guide hat’s barfuss gemacht. Außerdem hat er uns an jeder zweiten Ecke Mangos gepflückt, weil er meinte dass wäre gut für den Kava-Kater. Die Wanderung war letztlich aber sehr interessant und der Ausblick auf dem Gipfel unbezahlbar. Den Rest des Tages bis wir erneut vom Katamaran abgeholt wurden, verbrachten wir dann mit Relaxen, Shoppen bei den Frauen des Dorfes (na ja ich stand mehr daneben während Megan eingekauft hat) und dann wurde leider auch erneut das Wetter schlecht und wir mussten im unüberdachten Boot zum Katamaran übersetzen und wurden pitschepatschenass.
So ging es dann zu unserer letzten Station, der klitzekleinen South Sea Island. Dort angekommen goss es immer noch in Strömen also sprang ich einfach mal ins Meer und machte mich an den Versuch die ganze Insel schwimmend zu umrunden. Während dieses Versuchs wurde dann auch das Wetter besser, die Umrundung geschafft habe ich aber leider trotzdem nicht. Die Korallen rund um die Insel machten das Schwimmen irgendwann unmöglich, da das Wasser immer flacher wurde und als ich zum vierten Mal gegen Korallen getreten hatte, bin ich dann lieber raus ausm Wasser und habe Megan beim Muschel suchen unterstützt. Das Abendessen verpassten wir dann irgendwie, also sind wir einfach in die Küche gegangen um den Koch anzubetteln und bekamen als Belohnung schließlich sogar besseres Essen als die anderen vor uns ;-)
Am Freitag versuchten wir dann vormittags unsere Bräune zu verbessern, fotografierten so ziemlich die ganze Insel und wurden schließlich von einem anderen Katamaran zu unserer letzten Tour abgeholt. Es ging in die Mamanuca-Inselgruppe auf das Segelschiff Sea Spray mit dem wir eine Tagestour gebucht hatten. An Bord war all inclusive angesagt, aber mit dem Freibier hab ich mich klugerweise trotzdem zurückgehalten. Erstes Ziel der Segeltour war erneut ein fijianisches Dorf wo wir mit Kava empfangen wurden und danach über den Markt geführt wurden. Da wir ja aber schon genug in Waya Laila eingekauft hatten, ließen wir diesmal kein Geld in der Wirtschaft von Fiji. Nach einem großartigen Mittagessen ging’s weiter zu der Insel auf der Tom Hanks verschollen war. Wilson war leider unauffindbar also habe ich stattdessen enge Freundschaft zu einer Kokosnuss geschlossen. 2 Stunden Schwimmen, Schnorcheln und Fotos machen später ging’s dann aber auch wieder an Bord und zurück nach Mana und von dort aus endgültig zurück auf die Hauptinsel nach Nadi.
Unser siebentägiges Inselhopping war damit vorbei aber wir hatten ja noch zwei Tage in Nadi vor uns. Zurück im Aquarius Hotel wo wir auch schon unsere erste Nacht auf Fiji verbracht hatten, nutzten wir zunächst mal begeistert das Internet und genossen ein leckeres Dinner.
Für Samstag hatten wir uns die Erkundung Nadi vorgenommen, wobei wir uns das ehrlicherweise auch hätten sparen können. Wenn man wie ich schon von den aufdringlichen Händlern in der Türkei genervt ist, sollte man Nadi wirklich sein lassen. Die Versuchen einen fast mit Gewalt in ihre Läden zu zerren und um ehrlich zu sein, ich hätte mir einige der Sachen ja gerne angeschaut, aber die Leute waren so nervig und anstrengend, dass einem die Lust vergangen ist. Bevor ich wusste wie mir geschah, saß ich einmal schon mit einem der Ladenbesitzer auf dem Fußboden, er wollte mir Kava anbieten und Fotos von seinem Dorf zeigen. Nachdem ich es geschafft hatte aus dem Laden zu fliehen, hat Megan mir erstmal verboten mich noch einmal mehr als zwei Meter von ihr zu entfernen und daraufhin geschah auch nichts Derartiges mehr. Aber selbst in den großen Läden gibt es genug Verkäufer um jedem Kunden auf Schritt und Tritt zu folgen. Megan fand trotzdem ein paar Souvenirs, ich entschloss mich dazu lieber erst in Ruhe auf dem Flughafen etwas zu kaufen. Am Abend nach der Tour dachten wir eigentlich es wäre International Buffet in unserem Hotel. Das war auch der Fall allerdings leider nicht ganz billig, also ging’s stattdessen ins Nachbarhotel zu Pizza und dem Finale der Netball-WM im Fernsehen. Netball ist so was wie Basketball für Frauen in Ländern in denen Frauen anscheinend kein Basketball spielen. Man (Frau) darf nicht dribbeln und es gibt kein Brett hinterm Korb. Grundsätzlich ein sehr sehr seltsamer Sport, und Neuseeland verlor auch dieses Sportereignis wie zuvor schon den Americas Cup und die Rugby WM. Was das Ganze noch schlimmer machte, war dass diese Niederlage auch noch gegen Erzrivale Australien war. Nach dieser Erfahrung schauten wir uns dann in unserem Hotel noch die Feuer-, Schwert- und Tanzshow and bevor wir nach mittlerweile 9 Tagen Fiji ziemlich fertig ins Bett fielen.
Megans’s letzten Tag verbrachten wir dann ganz gemütlich am Pool unseres Hotels, tranken ein letztes Mal Kokosnussmilch (zum ersten Mal schmeckte diese auch) und abends gegen sieben machten wir uns dann auf den Weg zum Flughafen. Der letzte Abend war dann das absolute Chaos. Das Aquarius Hotel hatte nämlich kein Zimmer mehr für mich frei und da mein Rückflug erst am Montag morgen ging, brachte mich der Taxifahrer auf dem Weg zum Flughafen zu einem anderen Hotel und fuhr daraufhin mit Megan weiter zum Flughafen. Nachdem ich eingecheckt hatte, wollte ich mich dann eigentlich zu Fuß auf den Weg zum Flughafen machen, bevor mich der Sicherheitsmann des Hotels darauf aufmerksam machte, dass ich da circa ne Stunde Fußmarsch vor mir hätte. Er empfahl einfach mal die Hand an der Straße rauszuhalten, es würde schon jemand anhalten. Und tatsächlich, nach nur 10 Sekunden hielten ein Bus, ein Taxi und ein Minivan. Nach meinem fragenden Blick empfahl mir der Mann vom Hotel den Minivan und so stieg ich ein, zahlte 50 Cent und war der einzige Weiße in einem Minivan mit 10 Fijians, eine lustige und ein wenig beunruhigende Tour. Am Flughafen angekommen sah ich dass Megans Flug statt um 23 Uhr erst um 3Uhr starten würde und da ihre Fluggesellschaf ein Zimmer für sie arrangiert hatte, fuhren wir gegen 22 Uhr nach weiterem Shopping am Flughafen in ihr Hotel und schliefen dort bis Mitternacht. Danach ging’s zurück zum Flughafen und nach unserem Abschied machte ich mich dann um 2 Uhr auf den Weg zurück zu meinem Hotel. Nach erneut 2 Stunden Schlaf von halb drei bis halb fünf musste ich dann auch wieder aufstehen, da mein Shuttle-Bus zum Flughafen um 5 Uhr fuhr. Als ich an diesem Morgen aufgewacht bin war ich so müde und orientierungslos, dass ich fünf Minuten brauchte um zu realisieren, wo ich eigentlich war.
Der Flug nach Auckland verlief dann recht reibungslos und da ich sowohl am Flughafen in Nadi als auch im Flugzeug geschlafen hatte, war ich auch halbwegs fit.
Als ich dann allerdings in Auckland in meine Übergangswohnung im zwölften Stock der Unilodge kam und mit dem Auspacken anfing, wurde ich dann doch ziemlich traurig. Alle meine Freunde aus den letzten 5 Monaten waren, nun weg, das Internet funktionierte nicht und irgendwie war einfach alles blöd.
Aber dieses Gefühl ist mittlerweile längst verflogen. Die erste Woche zurück in Auckland war großartig, ich habe schon jede Menge neuer Leute kennengelernt, war übers Wochenende Campen in Coromandel und habe am Montag 10 Dollar beim Pokern gewonnen. Ab morgen spiele ich dann auch endlich mal wieder regelmäßig Fußball und übernächsten Sonntag habe ich meinen ersten Arbeitstag für Smile Inflatables ;-) Nein das ist nix unanständiges, die bauen Hüpfburgen und ähnliches aufblasbares Spielzeug FÜR KINDER auf. Jaja lacht ruhig alle, Hauptsache ich verdiene ein wenig Geld und darf bei dem wunderschönen Wetter draußen arbeiten. Also macht’s gut allerseits und bis bald mal wieder!!!

Montag, 26. November 2007

Die letzten Wochen des Semesters

So, lange hab ich nix mehr geschrieben, deswegen werd ich nun mal versuchen zusammenzufassen was sich in den letzten Monaten so zugetragen hat.
Nach unserem langen Südinselabenteuer war natürlich vor allem erstmal das Geld knapp und es ging auch so langsam in den Uniendspurt, welcher für mich aus 4 großen Essays und einer Klausur bestand. Scheint aber alles ganz gut gelaufen zu sein, denn meine Noten, die ich heute bekommen habe sind allesamt ganz gut. Mit Ausnahme von einigen Rugbymatches, vielen Videoabenden und Erkundungstouren der näheren Umgebung Aucklands haben wir uns deswegen im September und Oktober zurückgehalten.
Ein einziger Trip, den wir schon von Anfang an geplant hatten führte uns dann noch ins schöne Lake Taupo, wo wir eigentlich hauptsächlich Fallschirmspringen wollten. Leider machte uns aber zunächst das Wetter einen Strich durch die Rechnung und so kamen noch einige Erkundungstouren durch die Stadt, rund um den See und ein kurzer regnerischer Ausflug in den Tongariro National Park hinzu. Trotz des Regen bin ich da eigentlich nur nass geworden weil ich unbedingt hinter den Wasserfall wollte um zuschauen ob die Szenerie irgendiwe aussieht wie im Herrn der Ringe in Ithilien, als Gollum von Faramir Truppen gefangen genommen wird (nicht Herr der Ringe Fans überlesen diesen Teil einfach bitte ;-)
Letztlich erbarmte sich der Wettergott dann und die erste Gruppe durfte sich aus 12000 Fuss Höhe (circa 4000 Meter) ausm Flugzeug werfen. Die zweite Gruppe flog hoch und kam im Flugzeug wieder runter weil der Wind zu stark wurde. Nach einer Stunde Wartezeit durften die dann allerdings sich ebenfalls ins Verderben stürzen und abschließend kamen auch Ben, Krista und ich in den Genuss unseres ersten Fallschirmsprunges. Wirklich eine geniale nur zu empfehlende Sache. Mein Tandeminstruktor kam lustigerweise auch noch aus Hamburg und die 45 Sekunden freier Fall waren wirklich großartig. Ich wollte in 4000Metern Höhe allerdings so schnell raus ausm Flugzeug dass ich meinen Instruktor einfach mal rausgezerrt habe bevor ein richtiges Absprungfoto gemacht wurde, naja was solls ;-)
Einen schönen Abschluss fand das Wochenende dann mit einer gemütlichen Heimfahrt wo mir von einem neuseelnändischen Polizisten erhöhte Dummheit unterstellt wurde weil ich bei der Suche nach einem Parkplatz einfach mal aufm Highway gewendet habe (Das was die Neuseeländer für nen Highway halten, kommt allerdings für uns mal grad auf Landstraßenniveau, also keine Sorge).
Nach meiner einizgen und letztenr Klausur über die Revolutionen der Weltgeschichte bin ich dann eine Woche später auch noch befreit vom Skytower gesprungen. Das war aber nach dem Fallschirmspringen vom Wochenende davor irgendwie gar nicht mehr sooo spannend. Mit Ausnahme des Typen der vor mir gesprungen ist und bei dem dann ein Teil der Maschine abgefallen ist. Das hat mir glaubich den größeren Adrenalinschub versetzt im Vergleich zu meinem eigenen Sprung. In dieser Woche nach meiner Klausur hab ich dann auch endlich mal wieder ein paar interessantere Sachen gemacht. Am Dienstag war ich mit zwei Kumpels golfen, wobei ich sagen würde dass man nur das was die beiden gemacht haben als Golf bezeichnen kann, ich habe mehr den Platz umgegraben und Bälle gesucht ;-) Am Tag danach war dann große Halloweenparty bei uns im Appartment, und wie sollte es anders sein ich war natürlich Deutschland's Liebling David Hasselhoff, war eine sehr lustige Party nur leider war mein Kater weniger schlimm als der meines Mitbewohners, was dazu geführt hat, dass ich aufräumen musste. Donnertag sind wir dafür dann später noch an den Strand gefahren und haben das langsam immer sommerlicher werdende Wetter genossen. Außerdem gings in der Woche noch in den Zoo und in den großen Park Auckland Domain hier um die Ecke, alles sehr schön und lustig nur leider kam da dann auch der Abschied von allen immer näher. Den letzten gemeinsamen Abend haben wir dann schließlich mit All you can eat im Skytower Restaurant, einigen Getränken und einem 15 Dollar Casino-Gutschein (ich hab beim Blackjack nix gewonnen und nix verloren anstatt bei 40 Dollar im Plus aufzuhören) gefeiert.
Am Tag nach diesem Abend mussten Megan und ich dann unsere Sachen packen, aus dem Railway Campus ausziehen und nach einem tränenreichen Abschied gings für uns danach dann ja immerhin noch nach Fiji, doch davon mehr im nächsten Eintrag...