Dienstag, 18. September 2007

South Island Week one Part two

So dann gibt es nun endlich mal die Fortsetzung der Abenteuer auf der Südinsel Neuseelands. Meinen letzten Bericht hatte ich ja an Tag 5 kurz nach der Ankunft im Hostel am Fuße des vermeintlichen Mount Cook geschrieben (es sollte sich noch herausstellen dass der Mount Cook doch nicht der vernebelte Berg neben dem Hostel war, sondern ein wenig weiter entfernt lag).
Diesen Tag haben wir hauptsächlich zum entspannen genutzt. Ein paar Filme geschaut, die Sauna genutzt und nach einem gemütlichen Abendessen (ich glaub das war einer der Nudeln mit Tomatensoße-Abende) vorm Lagerfeuer fast eingeschlafen. Frisch und munter gings dann am nächsten Tag in Richtung dieses riesigen Berges den wir für den Mount Cook hielten. Zum Glück hatten wir am Vorabend auf dem Discovery Channel eine Doku über all die tödlich verlaufenen Expeditionen auf den K2 gesehen, insofern waren wir perfekt vorbereitet für alle Eventualitäten wie die Höhenkrankheit, Reinhold Messner oder Yetis. Die Tour die wir uns ausgesucht hatten führte über mehrere richtig schön wackelnde Hängebrücken und nach der zweiten sahen wir auf einmal die Umrisse von einem doch deutlich größeren Berg vor uns und es wurde klar, dass das dann wohl der große Mount Cook war.
Eine weitere Erleuchtung die uns auf diesem Trip kam, war, dass die Kiwis doch nicht immer übertreiben mit ihren Warnungen und übervorsichtigem Getue. Denn das Wetter in den Southern Alpes wechselt wirklich einfach mal ganz spontan und so hatten wir auf unserem Weg zum Mount Cook stürmischen Wind und Schnee und konnten den Berg bis maximal zur Hälfte sehen. Und 15 Minuten später auf dem Rückweg strahlte die Sonne vom Himmel, es war windstill und der Berg war mit seinen ganzen 37xx Metern zu bestaunen.
Nach dieser Wanderung ging’s dann mit dem Auto weiter nach Oamaru. Da ich irgendwie immer sobald wir aus den spannenden kurvigen Bergen rauskamen am Steuer fast eingeschlafen bin, musste Krista dann immer auf den endlos geradeaus gehenden Straßen übernehmen. In Oamarua angekommen und im Hotel eingecheckt sind, musste sich dann jeder halbwegs einheimisch Aussehende Mensch von mir fragen lassen wo ich denn endlich meine geliebten Pinguine zu sehen bekommen könnte. Also gings zuerst ab an den Strand wo die Yellow Eyed Penguins abends ankommen und sich zur Ruhe begeben. Da diese aber extrem scheu sind, kann man die leider nur mit einem Fernglas beobachten. Ich hatte zwar keins dabei, ein freundlicher Amerikaner aus Kalifornien stand aber ein wenig auf Krista und lieh uns deswegen seins. Trotzdem war damit mein Pinguin-Hunger natürlich noch lange nicht gestillt. Also auf zur Blue Penguin Colony wo man dann auch Eintritt zahlen musste, was dazu führte dass ich ohne Krista am Zaun stand und auf die Ankunft der Pinguine wartete, die des nachts in ihre Unterkünfte zurückkehren, teilweise nachdem sie tagsüber 75 km Strecke im Wasser zurückgelegt haben (nicht schlecht für die kleinen 30 cm-Viecher). Insgesamt stand ich dann bestimmt fast zwei Stunden dort und als nach knapp einer Stunde die ersten 10 Pinguine ankamen wurde man fürs Warten belohnt. Denn auf dem Weg zu ihren Unterkünften lag eine Robbe im Weg, was den kleinen Pingus doch deutlich Angst zu machen schien. Und natürlich musste die Robbe auch gerade in dem Moment aufwachen als die Gruppe der 10 Pinguine versuchte sich lautlos vorbeizuschleichen. Die Pinguine stoben sofort auseinander und einer der zehn wartete tatsächlich noch über eine Stunde bis die allerletzte Gruppe ankam um dann mit denen zusammen an der völlig desinteressierten Robbe vorbeizuschleichen. Die Szenen die sich da abspielten gehörten zum dem Tollsten und Niedlichstem was ich je gesehen habe, aber das Ganze wurde noch besser als Krista und ich uns auf den Rückweg zum Hostel machen. Die Straßenschilder mit „Drive slow – Penguin crossing“ hatte ich eigentlich nicht so ganz ernst genommen, aber da versuchten doch tatsächlich zwei kleine Pinguine vor uns aufeinander zuzulaufen. Da wurde dann natürlich sofort angehalten und Fotos gemacht, mit anderen Worten „Pinguine in Neuseeland sehen“ ist auf der Checkliste abgehakt, wird aber definitiv noch wiederholt werden ;-)
An diesem Abend gab es dann statt Nudeln mit Tomatensoße mal was ganz besonderes und zwar Schweinemedaillons, Reis und Kürbissuppe. Kürbissuppe ist hier fast ein Hauptnahrungsmittel und schmeckt wirklich große Klasse.
Und wo wir dann schon dabei waren die lokale Tierwelt zu erkunden, nutzten wir den nächsten Tag um das noch zu erweitern, allerdings mehr oder weniger unfreiwillig. Bei unserer Wanderung an der Küste entlang, haben wir irgendwo auf einmal den Pfad verloren (wieder einmal) und fanden uns auf einmal von Robben umzingelt wieder. Die lagen da alle gemütlich in der Sonne, eine kam gerade vom Baden wieder und wir versuchten uns mal so nah wie möglich ranzuwagen um Fotos zu schießen. Zum Glück hat Kristas Kamera einen sehr guten Zoom aber bis auf circa 5 Meter sind wir sowieso gut rangekommen. Die Robben haben glaube ich recht schnell gemerkt dass wir keine allzu große Bedrohung darstellen, denn als eine von denen mal etwas lauter ausgeatmet hat, sind wir gleich drei Meter zurückgewichen. Anstatt uns böse zu zerfleischen (was wie wir am nächsten Tag erfuhren des Öfteren vorkommt) entschieden sich die Robben dann dazu ordentlich für die Kamera zu posen und sich um den Platz im Rampenlicht zu streiten)
Auf dem Rückweg fanden wir dann überraschenderweise auch unseren Pfad wieder, waren aber eigentlich doch recht froh ihn auf dem Hinweg verloren zu haben.
Nach einer weiteren langen Geradeausfahrt an der Küste entlang (ja ich bin wieder eingeschlafen) kamen wir dann zurück nach Christchurch, von wo es dann am nächsten Morgen mit dem Tranz Coastal-Zug nach Kaikoura weitergehen sollte. Also mussten wir uns von unserem treuen Auto trennen und sahen dabei einen der schönsten Sonnenuntergänge aller Zeiten (siehe Fotos von Day7).
Die Zugfahrt am nächsten Tag war dann eher semi-spektakulär, aber da Krista vorher in ihrem Leben noch nie mit dem Zug gefahren ist (als behütetes Mädel in Minnesota) war es doch sehr lustig. Angekommen in Kaikoura war die erste Priorität die einzige Attraktion der Stadt, die Wale. Also machten wir uns gleich auf den Weg zur Whale Watching Station und reservierten Tickets für die Nachmittagstour. Glücklicherweise wurde das Wetter nicht wie von den Whale Watchern befürchtet schlechter sondern besser sodass wir am Nachmittag 3 Meilen weit schauen konnten und auch der 30 Knoten schnelle Katamaran kippte glücklicherweise nicht im Wind um, wobei mir trotzdem nicht immer wohl in der Magengegend war während der Fahrt. Die großartige Sicht gepaart mit den Unterwassermikrofonen des Katamarans brachte uns während der fast dreistündigen Tour dann in die Nähe von insgesamt 9 Pottwalen. Meistens sieht man von den 18Meter-Monstern zwar nur so um die 6 Meter an der Wasseroberfläche aber jedes Mal, wenn sie dann zu einem ihrer langen Tauchgänge runtergehen und die Schwanzflosse in die Luft steigt, ist das wirklich ein einzigartiges Spektakel. Nach dieser Tour hab es in unserem wirklich schönen Hostel dann erneut Kürbissuppe und dazu noch zwei Filme. Pinguine, Robben, Wale alles abgehakt da konnte man glücklich und zufrieden einschlafen selbst wenn Russel Crowe nebenbei auf voller Lautstärke Halb-Rom ermordete (einer der Filme war Gladiator ;-)
Damit wären wir dann auch schon beim letzten Kapitel der Geschichte des amerikanisch-deutschen Duos Krista und Sven angekommen. Es ist schon echt nervig wenn man so als Männlein und Weiblein zusammen unterwegs ist, weil auf einmal all diese nervigen Pärchen ankommen und meinen mit einem Gespräche anfangen zu müssen. Na ja Spaß gemacht hat’s auf jeden Fall auch wenn wir immer große Probleme mit der Entscheidungsfindung hatten, da weder Krista noch ich irgendwas entscheiden wollten, was dem anderen eventuell nicht gefällt. Zum Glück waren wir dann in der zweiten Woche ja zu neunt (ich hoffe jedem der dass hier liest ist die Bedeutung einer Gruppe von 9 Leuten die durch Neuseeland reist, bekannt, wenn nicht die Antwort folgt am Ende).
Also ging’s am nächsten Tag wieder mit dem Zug in Richtung Picton wo wir circa vier Stunden vor der zu erwartenden Fährenankunft der anderen Amerikaner ankamen und die Zeit für ein Subway-Sandwich und exzessives „in der Sonne auf Bänken am Strand sitzen“ nutzten.
Irgendwie hielten wir jedes zweite Schiff dass um die Küstenecke kam für die Fähre inklusive einem Containerschiff, einem kleinen Boot der Küstenwache und einem Segelboot. Als die Fähre dann letztlich kam, waren wir uns diesmal sicher dass das nicht das richtige Schiff war, aber wir waren natürlich trotzdem neugierig und versuchten so nah wie möglich ranzukommen bis wir uns auf einmal in einem abgesperrten Sicherheitsbereich befanden und ein Bus vor uns stand aus dem uns die anderen zuwinkten. Ich glaube wir durften da nicht wirklich zwischen all den Entlademaschinen stehen, aber was soll’s. Endlich vereint in einer Gemeinschaft von Neun (na woher kommt einem das bekannt vor) wurden Autos gemietet und die Scenic Route nach Nelson in Angriff genommen. „Scenic“ heißt in diesem Fall: „Hey das sieht auf der Karte viel kürzer aus und außerdem geht’s an der Küste lang, das ist bestimmt auch viel schöner“ und wird dann zu „Verflucht wir können hier nie schneller als 30 fahren sonst stürzen wir 100 Meter in die Tiefe, ein Geländer gibt’s auch nicht und außerdem wird’s dunkel und die Landschaft sieht eh keiner mehr“. Wenn man dann dazu noch keinen Radioempfang hat und nur die Christian Rock Station rein bekommt die einen versucht musikalisch zu einem besseren Menschen zu machen, bekommt man schon leicht den ein oder anderen Anfall.
So jetzt hab ich wenigstens schon mal die erste Woche zusammengefasst. Da ich in fünf Minuten in der Vorlesung sein muss, werde ich jetzt mal n’ Päuschen einlegen. But there is more to come…

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