Mittwoch, 6. Februar 2008

Australien Teil 1 - Sydney

Nun bin ich schon seit über einer Woche wieder zurück in Auckland und setze mich endlich mal daran meine 20 Tage Urlaub in Australien zusammenzufassen. Nachdem ich meine letzte Nacht in der Unilodge in Auckland ohne Decke, Kissen oder ähnliches verbringen musste (der Kram war schon längst bei Freunden untergebracht) ging’s in aller Frühe gegen 3 Uhr zum Flughafen und von dort dann direkt nach Sydney.
Dort angekommen ging meine einmalige Gepäcksglückssträhne los. Mein Koffer war Nummer 5 auf dem Rollband. Eine Zahl die bei meinen zwei noch folgenden Flügen noch zweimal unterboten werden sollte. Nun musste ich dann ja am Flughafen von Sydney auf Jessica und Vicky warten und das stellte sich an einem völlig überfüllten Flughafen als recht lustige Aufgabe heraus. Zum Glück dauerte es nur etwas länger als eine Stunde und dann konnte es auch schon in Richtung Hotel gehen. Der Taxifahrer gab aufm Weg wie immer eine Einführung in wie viele deutsche Autos doch im Lande rumfahren und brauchte zum Ende dann meine Hilfe beim Straßenkarte lesen, großes Kino. Im Hotel angekommen mussten wir dann erstmal noch ein paar Stündchen darauf warten bis das Zimmer fertig wäre und so ging es zu einem ersten Spaziergang durchs Rotlichtviertel Kings Cross und runter zum Navy-Hafen. Nach einem wirklich großartigen Caesars Salad in dem Bistro neben unserem Hotel konnten wir dann endlich aufs Zimmer und daraufhin wurde bereits der erste Tag recht alkoholisch, mal ne andere Methode gegen Jetlag. Frisch gestärkt ging’s dann gleich weiter mit der Stadterkundung denn die Harbour Bridge und das Opernhaus hatten wir noch nicht gesehen und davon kann man ja nie genug kriegen. Also in der doch ziemlichen Hitze (auch im Vergleich mit Aucklandtemperaturen) ging’s dann für ein paar Stündchen durch die Stadt und abends dann auch gleich wieder zurück ins Rotlichtviertel. Aufgrund verschiedener Partyfouls wie Flip-Flops, kein Pass oder kurze Hose endete der Abend dann in einer recht billigen Sports-Bar und nachdem mir ein betrunkener schwuler australischer Marineoffizier dann irgendwann doch zu sehr auf die Nerven ging, war der erste Tag in Australien auch vorbei.
Am zweiten Tag ging’s dann mit der Erkundung Sydneys weiter (ähnliche Sätze werden wohl noch häufiger folgen, denn das Erkunden von Sydney war eigentlich meine Hauptbeschäftigung, war halt doch alles ein wenig größer als in Auckland). Überhaupt kann man sagen dass Sydney eine große Variante von Auckland ist. Viele Ähnlichkeiten wie Hafen, Strände, Brücken und Parks aber in Sydney ist alles größer und wohl aufgrund des Geldes durch den noch stärkeren Tourismus auch alles etwas schöner. Im Endeffekt gefällt mir mein kleines Auckland aber irgendwie doch besser…
Auf jeden Fall ging’s am zweiten Tag mit der U-Bahn in die City. In der ersten großen Shopping Mall wurde mir die Bedeutung des Boxing Day Sales hier in Aussie und Neuseeland das erste Mal bewusst, denn es war wirklich alles runtergesetzt. Ich konnte mich im Gegensatz zu meiner weiblichen Begleitung zum Glück zusammenreißen und habe ganz Australien ohne Klamottenkäufe überstanden. Danach ging's weiter zum Darling Harbour, dem schöneren Teil des Sydney Hafens, wo sich Restaurants, Bars und Tourifallen ohne Ende befinden. Die Sydneyerkundung ging dann auch am nächsten Tag in der Altstadt weiter. Altstadt heißt dabei zwar natürlich nur so 200 Jahre alt und als Europäer muss man da doch ein wenig lachen, aber hübsch isses trotzdem. Am Tag als wir dort waren, war dann auch noch Markt, wo man interessante Sachen wie zum Beispiel Känguruhoden erwerben konnte. Nachdem wir uns dann im Touristen-Info-Zentrum über die verschiedenen Möglichkeiten das Silvesterfeuerwerk zu bestaunen informiert hatten, ging’s zur Harbour Bridge nach Chinatown (da überall hier so viele Asiaten rumlaufen sieht Chinatown nicht wirklich anders aus als andere Bezirke) und anschließend zum Essen wieder zum Darling Harbour. Schließlich machten wir noch eine Hafenrundfahrt inklusive zigtausend Fotos vom Opernhaus und von der Harbour Bridge. Letztlich merkten wir drei Tage später dass die Hafenrundfahrt eine ziemliche Schwachsinnsidee war, da man bei jeder Fährfahrt zu den Stränden Sydneys eigentlich genau dasselbe zu einem günstigeren Preis sieht. Zurück im Hotel ging es an die Planung für den Silvesterabend und wir entschieden uns schließlich dazu nicht 12 Stunden in irgendeinem Park in der prallen Sonne auf 20 Minuten Feuerwerk zu warten, sondern buchten stattdessen die Party auf dem Dach unseres Hotels.
Am letzten Tag des letzten Jahres hatten wir uns dann einiges vorgenommen. Recht früh ging es zum Darling Harbour wo wir zuerst 3 Stunden in der Wildlife World, einem Zoo mit allen australischen Tierarten und Lebensräumen, und anschließend noch 2 Stunden im Aquarium verbrachten. Da wurde mir erneut klar, dass einen in Australien so gut wie alles töten kann und töten will, wirklich eine sehr freundliche Tierwelt. Wettgemacht wird das ganze dann wiederum von einigen der niedlichsten Tiere der Welt. Ganz besonders hervorzuheben wäre hier mein Freund, der Wombat, natürlich die lieben Koalas, die ähnlich faul sind wie Wombats und das Schnabeltier. Ich hatte mir die Schnabeltiere immer etwas größer vorgestellt aber dieses kleine 30cm-Ding war trotzdem richtig süß. Danach kamen dann auch noch ein paar Pinguine, die in einem Gehege mit Wellenmaschine leben und anschließend Haie über Haie mit einigen Rochen und ähnlichem tödlichen Meeresgetier von dem ich später (was ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste) noch einiges mehr sehen sollte.
Nach diesem anstrengenden Tagesprogramm ging es nach ein wenig Erholung und ein paar vorbereitenden Getränken abends um 20Uhr aufs Dach unseres Hotels zur Silvesterparty. Das Essen was dort serviert wurde, war wirklich klasse nur leider kamen die Kellner viel zu selten und man musste jedes Mal kämpfen um was zu ergattern. Na ja immerhin hab ich in 2007 dann das erste Mal in meinem Leben Austern gegessen. So wurde dann die Wartezeit bis Mitternacht verbracht (ein erstes Feuerwerk gab es auch schon um 21:30) und das Feuerwerk war letzten Endes wirklich gigantisch zumal wir von unserem Hotel aus mehrere Feuerwerke entlang des Wassers sehen konnten und nicht nur das eine große an der Harbour Bridge. Kurz nach Mitternacht bin ich dann allerdings auch todmüde ins Bett gefallen und somit war das Silvestererlebnis Sydney vorbei.
Der 1.Januar war natürlich wie sich das gehört eher ein Erholungstag, den ich dann mit einem längeren Spaziergang durch Ecken von Sydney, in denen ich vorher noch nicht war, verbracht habe. Gemütlich mit einer Zeitung habe ich mich dann in den Park gelegt, mir den Botanischen Garten angeschaut (und bei dieser Gelegenheit gemerkt, dass sie Bäume dort von Tausenden Flughunden bewohnt werden, die in Sydney sogar gegenüber den Vögeln in der Überzahl sind) und mich letzten Endes an einer großen Kathedrale wieder gefunden, deren Name ich schon wieder vergessen habe.
So was am 2.Januar passiert ist, könnt ihr ja jetzt alle mal raten: Richtig, Stadterkundung. Nachdem wir zunächst einmal über die Harbour Bridge gelaufen sind (inklusive weiterer Fotos vom Opernhaus und der Harbour Bridge, ich hab da so 100 Stück circa), verbrachte ich ziemlich lange im Observatorium von Sydney, wo mir erneut auffiel, dass ich keine Ahnung vom Südhemisphärensternenhimmel habe und mir da bald mal ein Buch kaufen muss. Außerdem lief dort ein Film über verschiedene Aboriginee-Geschichten zur Entstehung der Sterne. Ich muss sagen das Observatorium ist wirklich eine der besten Sachen die man in Sydney gratis machen kann. Knapp gefolgt vom Outback Centre, wo ich mir danach eine 45 minütige Didgeridoo und Dia und Kulturshow eines Aboriginees anschaute und auch diese war umsonst. Ein besonderes Highlight im Großstadtdschungel von Sydney ist der Chinese Garden of Friendship. Eine (so jetzt wird’s kitschig) Oase der Ruhe inmitten der hektischen Stadt. Im ganzen Garten roch es nach Lotusblüten, überall kann man sich in Ruhe hinsetzen und die wirklich traumhafte Parkanlage genießen. Außerdem konnte man für ein wenig Geld altasiatische Kostüme ausleihen und dann verkleidet durch den Park laufen und Fotos machen. Ich hab mich da zwar zurückgehalten aber da so viele verkleidete Leute rumliefen, war die Atmosphäre wirklich als wäre man in China (nicht dass ich beurteilen kann, wie es dort ist, das Land fehlt noch auf meiner Liste). Ansonsten vertiefte ich an diesem Tag noch meine Cricketkenntnisse und schaute mir das Match zwischen Indien und Australien in einer Bar an. Dieses Match und alles was drumherum passierte war während meines ganzen Australienaufenthaltes immer Nummer 1 Thema in allen Medien, trotz Überschwemmungen, Zyklonen und Ausnahmezustand (entweder wegen Hitze oder Überschwemmung) in weiten Teilen des Landes. Abends war Evie (eine Freundin aus Washington Zeiten, die in Sydney lebt) dann endlich wieder in der Stadt und wir trafen uns an der Opera Bar und hatten einen klasse Abend nicht zuletzt, weil Evie der Meinung war, dass wir damals in Washington abgemacht hätten, dass immer der Gastgeber alles bezahlt und ich dann erst in Hamburg dran wäre ;-)
An meinem letzten Tag in Sydney ging es dann morgens mit der Fähre zum Manly Beach. Leider waren während unseres ganzen Aufenthalts in Sydney alle Strände für Schwimmer wegen zu hoher Wellen gesperrt, aber der Tag in Manly war letztlich trotzdem sehr lustig, da man die lebensmüden Surfer draußen beobachten konnte und den Rettungshubschrauber der alle 30 Minuten mal wieder raus musste. Nach einem langen Tag am Strand ging ich dann abends noch ein Feierabend-/Abschiedsbierchen mit Evie trinken und machte noch einen letzten abendlichen Stadterkundungsspaziergang durch Sydney, bei dem ich schon wieder Teile dieser Riesenstadt entdeckte, die ich vorher noch nicht gesehen hatte (und dabei war das alles in der Innenstadt).
So das ist dann das Ende des ersten Teils meines Australienberichtes, denn am 4.Januar ging es dann mit dem Flugzeug nach Cairns. Letztlich glücklicherweise mit dem Flugzeug, denn weite Teile des Landes über die ich hinwegflog waren überschwemmt und sahen nicht allzu einladend aus.
Bereits auf dem Flug kam ich dann auf die Idee meine Zeit in Cairns mit einem Tauchlehrgang zu verschönern, aber mehr darüber dann im zweiten Teil des Berichts.

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